Letztes Wochenende fand wieder das Synchronbacken von Zorra (1xumrühren bitte aka Kochtopf) und Sandra (From-Snuggs-Kitchen) statt.
Es sollte la vraie Brioche nach französischem Rezept von dem Blog Le Prétin geben. Bei Brioche bin ich gleich schwach geworden. Allerdings kam dann auch schon gleich das dicke Problem: Im Originalrezept kommen auf die gesamte Menge 9 (!!!) Eier. Nun backe ich nur ungern Sachen ohne Ei und gucke dann in das enttäuschte Gesicht meiner Tochter, wenn ich ihr erkläre, dass das Gebäck mit Ei ist und sie nichts davon essen kann. Das Originalrezept war mir ohnehin zu viel und ich wollte auch nur doe Hälfte davon machen. Blieben also „nur noch“ 4 1/2 Eier… 😉 Nach langem Hin und Her hab ich dann spontan beim Einkaufen im Supermarkt beschlossen, dass ich es wage. Als Ersatz für die Eier habe ich mich für Joghurt entschieden. Das hat bisher für den Ersatz von zwei Eiern im Teig schon öfters gut funktioniert. Die Eier bei einem unbekannten Rezept zu ersetzen, ist immer etwas heikel, da man nicht hundertprozentig weiß, ob man die gewünschte Konsistenz mit dem Ersatzprodukt erzielt. Das Gute beim Synchronbacken war nun aber, dass ich zumindest optisch und anhand der Berichte die Konsistenz vergleichen konnte. 😉 Ich war mir nämlich erst unsicher, weil der Teig nach dem Kneten doch recht klebrig war. Das berichteten aber auch viele der anderen Teilnehmer und so war ich direkt wieder beruhigt. 🙂
Nach der Nacht im Kühlschrank war der Teig dann sehr fest bzw. fühlte sich auf der Oberfläche hart an. Ich nehme mal an, dass das an dem hohen Butteranteil liegt. Ich habe deswegen jedenfalls beschlossen dem Teig etwas Zeit zu geben, wieder ein wenig weicheer zu werden. Aber auch nicht zu lange. Denn der vorteil des gekühlten Teiges war, dass er kaum klebrig war und sich dadurch gut weiterverarbeiten lassen hat.
Ich war soweit ganz zufrieden mit dem Experiement „eifreies Brioche“. Doch dann kam doch noch der totale Backhorror. Ich war zu ungeduldig und habe das Briochebrot zu früh aus dem Ofen geholt. Beim Abkühlen ist es in der Mitte zusammengesagt und mir war sofort klar, dass es dort wohl noch nicht durchgebacken ist. Ich sag euch, das war vielleicht ein enttäuschender Moment… Normalerweise verblogge ich nichts, was nicht komplett richtig gelaufen ist. Aber nachdem ich das Brot angeschnitten hatte und von dem durchgebackenen Rand probiert hatte, hab ich mich diesmal anders entschlossen. Denn das Briochebrot ist auch ohne Ei wunderbar fluffig geworden. Dann noch dazu dieser leckere buttrige Geschmack. Ohne Ei vielleicht nicht „la vraie Brioche“ aber es dürfte wohl nah an das wunderbolle Originalrezept herankommen.
Also will ich euch das Rezept nicht vorenthalten und habe einfach noch an der Backzeit geschraubt. Nächste Woche werde ich es nochmal wagen und es diesmal nicht zu früh aus dem Ofen holen. 😉
Zutaten:
- 500 g Weizenmehl T550
- 21 g frische Hefe
- 75 g Zucker
- 10 g Salz
- 200 g Joghurt
- 85 g Milch
- 200 g kalte Butter in kleinen Würfeln
- 1 Glas Schattenmorellen (Abtropfgewicht 370g)
- 2 TL Speisestärke
Zum Bestreichen:
- 2 TL Joghurt
- 2 TL Milch
- 1 TL Zucker
Zubereitung:
Alle Zutaten bis auf Salz und Butter in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken 5 Minuten auf kleinster Stufe kneten.
Salz dazugeben und eine Stufe höher 10 Minuten weiterkneten.
Die Butter nach und nach dazugeben und kneten bis die Butter vollständig eingearbeitet ist – mind. 10 Minuten.
Den Teig zugedeckt 1 1/2 Stunden in der Schüssel gehen lassen.
Den aufgegangenen Teig dann entgasen, heißt die Luft rauslassen. Den Teig dafür einfach etwas niederboxen oder ein paar Mal auf die Arbeitsplatte plumpsen lassen. 🙂 Rund formen, in eine Schüssel geben und zugedeckt für mindestens 6 Stunden, am Besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank holen und eine halbe Stunde bei Raumtemperatur klimatisieren lassen. In der Zeit könnt ihr euch um die Füllung kümmern.
Die Kirschen abtropfen und den Saft auffangen. Kirschen in einen kleinen Topf geben, einen Esslöffel vom aufgefangenen Saft dazugeben und zum Kochen bringen und ca. eine Minute köcheln lassen. Speisestärke mit zwei Esslöffeln vom aufgefangenen Saft verrühren und in die Kirschen einrühren. Kurz weiter köcheln lassen. Dannach die Kirschen zum abkühlen in den Kühlschrank stellen.
Den Teig in drei Teile teilen und zu schmalen Rechtecken ausrollen. Die Kirschfüllng gleichmäßig auf den Hefesträngen verteilen. Dabei rundherum einen Rand freilassen. Die Stränge von der landen Seite eng aufrollen. Die Enden einklappen, damit keine Füllung rausläuft.
Die Stränge nebeneinander legen und zu einem Zopf flechten. In eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben, abdecken und 60 bis 80 Minuten gehen lassen.
Backofen auf 180° C vorheizen.
Joghurt, Milch und Zucker in einer kleinen Schüssel gut verrühren und das aufgegangene Briochebrot damit einstreichen.
Bei 180° C Ober-/Unterhitze 55-65 Minuten backen. Wenn es anfängt dunkel zu werden, das Brot mit Backpapier oder Alufolie abdecken.
In der Form abkühlen lassen und dann vorsichtig herausnehmen.
Et voilà, wunderbar flauschig, buttriges Briochebrot.
Mit von der Partie waren:
Sandra von From-Snuggs-Kitchen
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Conny von Mein wunderbares Chaos
Jutta von jutt-ah.de
Rebekka von Pfanntastisch!
Aleksandra von Maine Cook
Bo von Bo’s Kitchen
Katha von katha-kocht!
Sarah von Kinder, kommt essen!
Birgit M. von Backen Mit Leidenschaft
Sylvia von Brotwein
Caroline von Linal’s Backhimmel
Anna von teigliebe
Christina von The Apricot Lady
Birgit D von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
Eva von evchenkocht
Anna und Martin von Die Küchenwiesel
Becky von Baking Science Traveller
Steffi von Dulcipessa
Verena von Verena’s blog schöne Dinge
Tina von Küchenmomente
Sabine von Fundstücke
Simone von zimtkringel
Steffi von Kochtrotz
Genug der Worte und ab in die Küche! 🙂
Eure Nora
Ich habe es ja schon auf Instagram geschrieben, lieber etwas zuwenig als zulange gebacken. Ich nehme gerne ein Stück von der Mitte. 😉
Dann greif zu, liebe Zorra. 🙂 Das Brot wird es hier bestimmt noch öfters geben. Und mit dem Briocheteig hab ich auch noch einige andere Ideen. Danke für das tolle Rezept. 🙂
Freut mich das es doch noch was geworden ist, der Früchteswirl ist auch genial 🙂 Lg Verena
Vielen Dank liebe Verena 🙂 Deine Brioche mit Schoki hat mir auch sehr gut gefallen! 🙂
Toll mit den Kirschen, ich finde auch, dass etwas Fruchtiges hier sehr gut gepasst hat. Liebe Grüsse Birgit
Danke, liebe Birgit. 🙂 Ja, deine wunderschöne fruchtige Briocheblume sah auch sehr lecker aus. Liebe Grüße auch an dich 🙂
Hallo liebe Nora,
das ist ja mal klasse! Das mit dem Joghurt muss ich unbedingt auch mal testen. Und die Schattenmorellen stellen bestimmt ein tolles „Gegengewicht“ im Brioche dar – schaut sehr lecker aus!
Liebe Grüße,
Eva
Vielen Dank, liebe Eva 🙂 Im Sommer kann ich es mir auch gut mit frischen Kirschen vorstellen 🙂 Liebe Grüße